Freitag, 24. Juli 2009

Mein erstes Mal

Diese Geschichte sollte jeder der schreibt mal geschrieben haben.
Mein erstes Mal, ist so authentisch wie Geschichten es sein können.

Wie hatte ich es hinausgezögert... SEX!
Nicht dass mir das Interesse fehlte, nicht dass ich nicht die endlosesten Phantasien gehabt hätte, aber ich wollte das ganze nicht ernsthaft mit einem dieser verräterischen Menschen teilen, deren Lieblingsdaseinszweck das Bloßstellen vor anderen ist.
Aber ja, auch ich habe Bedürfnisse, und ich schweige mich über die Befriedigung lieber aus. Hehe.

Mitten im Wald, eine fast einsame Hütte, gegenüber ein sehr roter Teich.
Ich und eine Handvoll engagierte Leute plus eine Hand voll Vollbehinderte, alle freiwillig da, zur integrativen Arbeit im Wald. Gewässerrückbau, Bäume pflanzen, Moorrenaturierung, echtes Ökoschlampenszenario.
Ein Koch, viel Schokolade und hervorragendes Essen jeden Tag.
Aber die Nächte! Ein Raum voller schnarchender Menschen. Die Hölle ist ruhiger!
Der Mann der Hebamme: ein Highlight an Witzigkeit, ein Ausbund an Heiterkeit, eine krähende Lache vor dem Herrn. Deswegen blieb ich die Nächte gerne lange wach, Nutella-Honig Brote, lecker dekadent geschlemmt.
Die Behindis: ausnahmslos junge Männer mit noch jüngerem Geist, die mich junges Mädchen mehr als interessant fanden. Ich: scharfzüngig, konnte mich fast die ganze Zeit gut vor ihnen retten, vor allem vor Ekelpickelhässlon. Hässlich wie die letzte bauerntrottelige Nacht, mit Eiterpickeln im Gesicht, wahrscheinlich am ganzen Körper, wahrscheinlich knapp vor der ärztlichen Meldepflicht und aufdringlich wie eine Scheißhausfliege.
Und der Fette. Der Fette, der immer auf das Weiberscheißhaus musste und alles zuschiss. Ja, ich regte mich drüber auf, ich beschwerte mich sogar. Aber vollbehindert bleibt vollbehindert. Da lässt sich nicht viel dran drehen.
Da müsste man dann einfach tolerant sein, was ich nicht bin.

Hart wie Kruppstahl bin ich die meiste Zeit. Dennoch, die aufdringlichen Vollbehinderten, die ständige Nähe zu fremden Menschen, ich wurde, ich geb es zu, mürbe. Mürbe wie alter Stein, den man irgendwann einfach wegpusten kann, so weich ist er geworden. Was dann? Entweder aufgeben und weinen und heulen und immer weiter so oder verschwinden um endlich Ruhe haben zu können. Endlich!
Und als Pickelarsch anfing mich zu begrabschen mit seinen warzigen Fingern und ich einfach nicht mehr konnte und wollte, da rief ich meinen Freund an.
Der, der immer log, der eigentlich auf keine Frage antwortete, der Frauenaufreißer vor dem Herrn, der Herzenszerstörer, die Koksnase mit Honda CRX, so tief gelegt, dass er nicht mal Autobahn fahren konnte, E`s und Techno, Steroide, Sonnenstudio und diese blauen leuchtenden Sternenaugen.
Genau den! Ich hatte damals noch keine so schlechte Meinung von ihm.
"Hol mich einfach ab. Ich halts hier nicht mehr aus! Außerdem will ich endlich entjungfert werden!"
"Ehrlich?"
"Ja, beeil dich!"
Und so saß ich am Bundesstraßenrand, allein im dämmernden Wald, meine grüne Mütze über einen Begrenzungspfahl gehängt, und wartete.
Er kam, nahm mich mit nach Hause und es wäre gelogen, wenn ich schriebe, ich sei nicht aufgeregt gewesen. Das war ich. Der erste SeeeeeX! Wuuuuu! Wahnsinn!
Und es kam wie es kommen musste:
Rein, raus, fertig. Keine besonderen Fertigkeiten seinerseits. Ein ganz normaler Ficker. Wenn Männer wüssten was beim Sex möglich ist, würden sie nicht so viele Ficks zum eigenen langweiligen "ich komme mal schnell" - Vorteil nutzen.
Ich kam nicht,
ich kam kein einziges Mal das halbe Jahr in dem ich mit ihm zusammen war, zeitgleich mit circa 5 anderen Frauen, von denen wir eine sogar mal trafen. Und ich wunderte mich dass er mich nirgenwohin mitnehmen wollte. Was ich nicht sehen will, sehe ich nicht. Seitdem sehe ich leider zuviel.
Er glaubte mir nie dass ich noch Jungfrau war. “In dem Alter! Unmöglich!”
Ich war irgendwann so unglücklich, am liebsten hätte ich mich umgebracht.
Bis mir auffiel dass meine Existenz mit seiner Existenz nichts zu tun hatte und alles was einen Anfang hat auch eine Ende haben muss. Zwangsläufig.
Ist doch egal wie verknallt ich bin, ich gehe einfach.
Ich ging einfach. “Fahr mich nach Hause. Das war`s.”
Er lief mir noch ein bisschen nach. Packte seinen Schwanz auf dem Parkplatz vor Mutters Haus aus. Ob ich nicht...? Nein, aber danke für das Angebot.
Später fragte ich ihn, ob er Schluss mit mir gemacht hätte, weil ich mir aus lauter Zorn eine Glatze geschoren hatte.
Er sagte ja.
Seitdem habe ich mit allen meinen Männern immer mindestens so viel Glück gehabt,
wie mit ihm damals, wenn nicht noch ein bisschen mehr!
Eines wurde es seitdem selten: Langweilig.

Kopfkino

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