Gestern war T. zu Besuch.
Sie hat zusammen mit mir in dieser WG gewohnt und ist ein paar Meter weiter gezogen.
Seit letztem Jahr ist ihre Manie wieder ausgebrochen und gerade gestern kam sie zerflaust und verwirrt in unsere Küche.

Und brachte den Wahnsinn grüner Fledermäuse, seltsamer Stimmen, der Magie, Engel, Judentum und Affen über uns.
Sie ist nicht mehr sie selbst.

Die unreflektierte Ernsthaftigkeit, mit der sie ihrer Manie folgt, ein Weg der vermutlich wieder in die Psychiatrie führt, ist faszinierend. Sie führt die Kraft die der Glaube an sich selbst, die endlose menschliche Rechthaberei, die jeder verfolgt um sein Gleichgewicht beizubehalten, in absoluter Reinform vor.

Jede Absurdität entgeht ihr, während alle anderen im Realitätskonsens stecken und ihr entgeistert zuschauen können, bis ihr Vater kommt und sie wegzerrt.

Das ganze Erlebnis relativiert jedweden Gedanken von Wahnsinn und nicht im Leben zurechtkommen, der sich immer wieder in meinem Gehirn manifestieren möchte.

Es ist nicht einfach aber so schwer habe ich es auch nicht!

Im Zug saß ein junger Mann, schräg gegenüber und sein Oberkörper bedeckt von flaumiger rosa Angora-Wolle. Ein Pullover.
Und wieder einmal, vielleicht zum tausendsten Mal denke ich, wie kann ein Mann sich etwas so rosanes, so rosiges, das Stigma des Mädchenbaby- und Kinderzimmers anziehen?

WAAAARUUUUUUMMMM?

Ich hab ihn nicht gefragt, aber schon Homer Simpsons Schicksal, sollte jedem klargemacht haben, dass Männer und rosa Oberbekleidung nicht zusammen gehen! Es geht nicht. Tut es nicht!
Und wenn, dann findet eine richtig gute Ausrede. Bitte. Nur falls jemand fragt.